Der indische Hersteller Ajanta Pharma hat mit dem gleichen Wirkstoff das Produkt „Lovegra“ auf den Markt gebracht, das ebenfalls nicht in Europa als Medikament zugelassen ist.
Für wen soll das Mittel interessant sein?
Die FDA hat Flibanserin für Frauen vor der Menopause zugelassen, die unter einem Mangel an sexuellem Verlangen leiden („HSDD„, kurz für Hypoactive Sexual Desire Disorder). Bei d er Diagnose durch den Arzt muss ausgeschlossen werden, dass sich die Lustlosigkeit durch Lebensumstände, wie etwa Schwangerschaft und Stillzeit, Krankheiten, Medikamenteneinnahme oder auch durch eine unglückliche Partnerschaft erklären lässt.
Wie viele Frauen sind betroffen?
Laut Umfragen in den USA sind etwa 8 bis 14 Prozent der Frauen zwischen 20 und 49 Jahren von „einem Mangel an sexuellem Verlangen“ betroffen. Allerdings ist die Diagnose umstritten. Viele Experten sagen, ein niedriger Sexualtrieb sei keine Krankheit.
Im renommierten „British Medical Journal“ beschrieb Ray Moynihan im Jahr 2003 die Sexualstörung der Frau als das jüngste Beispiel für das Erfinden einer neuen Krankheit durch Konzerne. 2010 resümierte er, wie die Industrie Umfragen förderte, um das Problem als weitreichend darzustellen, und wie sie half, die Diagnostik zu entwickeln, mit der „Frauen überzeugt werden, dass ihre sexuellen Probleme einen medizinischen Namen brauchen und einer Behandlung bedürfen“.
Die FDA sieht HSDD dagegen als eine Diagnose, für die man dringend Behandlungsmöglichkeiten entwickeln müsste.
Welche Ergebnisse brachten die Zulassungsstudien?
Abgefragt wurde, wie oft die Frauen befriedigenden Sex erlebten (per Tagebucheintrag) und wie oft sie sexuelle Lust verspürten. Zudem wurde erfasst, wie stark sie unter der Lustlosigkeit litten. In den Zulassungsstudien half das Mittel rund 40 bis 60 Prozent der damit behandelten Frauen. Der Beipackzettel soll laut FDA den Hinweis enthalten, das Medikament abzusetzen, wenn nach zwölf Wochen kein Effekt zu bemerken ist. Insgesamt ist die Wirksamkeit von Flibanserin eher gering – worauf auch das zweimalige Ablehnen der Zulassung deutet.
Wie wirkt Flibanserin?
Flibanserin wirkt auf die Neurotransmitter Serotonin und Dopamin. Der Wirkstoff wurde ursprünglich vom Pharmakonzern Boehringer Ingelheim als Antidepressivum getestet, später übernahm ihn das US-Unternehmen Sprout Pharmaceuticals. Das Mittel soll für die nun zugelassene Therapie täglich eingenommen werden.
Allein hier schon wird der Vergleich mit Viagra für Männer ad absurdum geführt. Viagra wird nur bei Bedarf eingenommen und nicht täglich und wirkt ausschließlich auf den Körper und nicht auf die Stimmung.
Welche Nebenwirkungen sind bekannt?
Schwindel, Übelkeit, Schläfrigkeit, Erschöpfung: Darüber klagten jeweils zehn bis elf Prozent der Frauen, die Flibanserin einnahmen. Auch Schlaflosigkeit, ein trockener Mund und Angstgefühle traten mit dem Medikament häufiger auf.
Der Wirkstoff kann in Kombination mit bestimmten anderen Medikamenten und Alkohol gefährlichere Nebenwirkungen haben. In den USA wird „Addyi“ deshalb mit einer Warnung versehen. Blutdruckabfälle bis zur Ohnmacht drohen, sollten Frauen die betreffenden anderen Medikamente einnehmen oder Alkohol trinken.
Im Bericht der FDA zur Zulassung ist unter anderem zu lesen: „Die Sicherheit von Flibanserin wird verbessert, wenn es zur Zubettgehzeit von Patientinnen genommen wird, die wissen, dass der Wirkstoff Schwindel, niedrigen Blutdruck und Ohnmacht auslösen kann.“ Von einer Einnahme am Tage wird abgeraten. Ärzte sollen geschult werden, bevor sie das Präparat verschreiben.
Anders formuliert: Es gibt ernste Nebenwirkungen.
Muss das alles sein?
Zuerst muss man sich die Frage stellen, wann ein geringer Sexualtrieb einer Behandlung bedarf. So sagt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin, Uwe Hartmann: „Aus meiner Erfahrung leiden die meisten Frauen gar nicht unter ihrer Unlust. Sie kommen zu mir, weil sie Sorge haben, dass ihre Beziehung an der Flaute im Bett zerbricht.“
Bisher wird Betroffenen eine Psychotherapie angeboten. Muss es tatsächlich sein, dass in einer Beziehung einer von beiden Medikamente nimmt, nur weil beide unterschiedlich oft Lust verspüren?
Die weibliche sexuelle Erregbarkeit ist deutlich komplexer als bei Männern. Daher gibt es noch kein Medikament, dass bei Frauen die Lust „auf Knopfdruck“ steigert. Gleichzeitig hängt bei Frauen die Empfänglichkeit für Lust auch stärker von der Psyche ab. Dazu zählt beispielsweise ein vertrauensvolles Verhältnis zum Partner und eine stressfreie Atmosphäre. Vertrauensbildende Gespräche in der Partnerschaft, die auch das Sexualleben thematisieren, können daher bereits für eine Verbesserung des Sexuallebens sorgen. Gleiches gilt für die bewusste Einplanung von gemeinsamer Zeit abseits von der Hektik im Alltag und Beruf.
Anschließend muss man sich fragen: Wenn schon behandeln, dann wirklich mit diesem Medikament, dass neben einer bescheidenen Wirksamkeit ernsthafte Nebenwirkungen mit sich bringen kann?
Wenn Frau sich also entschließt, Ihrer Lust auf die Sprünge zu helfen, sollte Frau auf natürliche Produkte ohne Nebenwirkungen zurückgreifen. Idealerweise auf Produkte, die man nur bei Bedarf verwendet. Der Hersteller der GOLD MAX Produktreihe für Frauen und Männer hat nun ein neues Produkt in Kapselform auf den Markt gebracht: G-MAX Power Caps für Frauen. 45 MInuten vor dem beabsichtigten Geschlechtsakt verzehrt, soll eine Mixtur aus 10 kraftvollen Kräutern sowohl Körper als auch Geist befeuern und Lust auf mehr machen. G-MAX Power Caps gibt’s in der Probiergröße mit 2 Kapseln oder für den Mehrbedarf mit 10 Kapseln. Das Ganze garantiert natürlich, rezeptfrei und in der EU produziert.
Quelle: Spiegel Gesundheit, Nina Weber, 19.08.2015